Kann man Weihnachten feiern ohne zu glauben?

Weihbischof Dr. Josef Graf Festprediger beim Fest der Nikolausbruderschaft

Mit einem eindrucksvollen, festlichen Pontifikal-Gottesdienst feierte die Nikolausbruderschaft Pinkofen und die Pfarrgemeinde am 9. Dezember in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus ihren Kirchenpatron. Als Festprediger konnte Pfarrherr Dr. Joseph Vattathara H.H. Weihbischof Dr. Josef Graf begrüßen. Für eine eindrucksvolle musikalische Umrahmung des Gottesdienstes sorgte der Kirchenchor Eggmühl unter Leitung von Veronika Buchner und Bernhard Brattinger an der Orgel.

   

Weihbischof Dr. Josef Graf (re) und Pfarrer Dr. Joseph Vattathara zelebrierten gemeinsam den Festgottesdienst.

   

Der Weihbischof, der erstmals in Pinkofen weilte, zeigte sich beeindruckt von dem Gotteshaus. Als sehr gelungen bewertete er die Gestaltung des Altarraums. In seiner überaus lebhaften, kritischen Festpredigt ging er auf die Konsumfreude der Bundesbürger zu Weihnachten ein und fragte, was dies noch mit dem Ursprung des Weihnachtsfestes im christlichen Glauben zu tun habe.

„Kann man Weihnachten feiern ohne zu glauben? Oh ja, man kann es offensichtlich. Advent und Weihnachten sind Events geworden. Für viele ist Weihnachten ein Fest der Familie, ein Fest des Sich-Beschenkens, ein Fest der Gefühle und der Behaglichkeit. Hören Sie hin, was über Weihnachten so alles gesagt wird. Die christlichen Kirchen haben längst die Interpretationshoheit über eines ihrer größten Feste verloren“, kritisierte der Bischof. Darin würden viele einen Zugewinn an Freizeit sehen, aber hier ginge es um ein Fest des Glaubens – Glauben im Sinne der Kirche und der Heiligen Schrift und dies sei niemals eine Privatangelegenheit, wie viele Zeitgenossen weithin den Glauben verstehen würden.

Den Glauben als eine Privatsache zu sehen und das als Ausdruck der Freiheit zu verstehen, das wäre der biblischen Botschaft fremd und fern. „Der recht gelebte Glaube will in der Liebe wirksam und in Taten der Liebe bezeugt werden. Da können wir auf Ihren Kirchenpatron verweisen, den heiligen Bischof Nikolaus, der als Wohltäter im Auftrag und im Sinne des dreifaltigen Gottes ein Beispiel dafür ist, wie der recht gelebte christliche Glaube in der Liebe wirksam wird“, so der Prediger.

Zum Ende des Gottesdienstes kam „Bischof Nikolaus“ persönlich vorbei und dankte dem Festprediger im Namen der Kirchenverwaltung für seine eindrucksvollen Ausführungen. In seinem mitgebrachten Sack hatte er kleine Gaben, mit denen er die Kinder beschenkte.

   


<<  ZURÜCK  << Text und Foto: Robert Beck >>  STARTSEITE  <<