„Europa – Geschichte einer Idee“

Historikerin Herzog-Deutscher hielt Vortrag beim Frauenbund

Zu einem Vortrag zu „Europa – Geschichte einer Idee“ hatte der Katholische Frauenbund die Historikerin Irmgard Herzog-Deutscher aus Schierling eingeladen.

Ausgehend von den Fragen „wer oder was ist Europa?“, „wo liegt Europa?“ „woher kommt Europa?“, wurden die unterschiedlichen Vorstellungen von Europa von der griechisch-römischen Antike bis in unsere EU-Gegenwart dargestellt. Dabei wurde deutlich, dass die Einigungsidee keine „Erfindung“ der Nachkriegszeit ist, sondern sehr alte Wurzeln hat. Das Nachdenken über Europa reicht unter gewissen Aspekten bis ins Mittelalter und in die Antike zurück, berichtete die Historikerin Irmgard Herzog-Deutscher.

In der griechischen Mythologie wurzelt das Bild, das bis heute fester Bestandteil des europäischen Gedächtnisses ist: Europa und der Stier, der Raub der Europa durch den in der Gestalt eines weißen Stiers erscheinenden obersten Gott Zeus. Anhand zahlreicher Abbildungen zeigte die Referentin, dass dieser mythologische Gründungsakt Europas von Darstellungen auf antiken Münzen und bemalten Keramiken seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. durch alle Epochen bis hin zur griechischen 2-Euro-Münze, modernen Kunstwerken und Karikaturen in der Tagespresse lebendig geblieben ist.

Anhand zahlreicher Kartenbilder Europas wurden die im Lauf der Geschichte sich verändernden Vorstellungen von Europa als geographischem Raum verdeutlicht: vom Europabild des Herodot im 5. Jahrhundert v. Chr. bis zur heutigen EU der 27 Mitgliedstaaten.

Insbesondere in der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen – sei es durch kriegerische Konflikte oder durch die großen Entdeckungsfahrten der beginnenden Neuzeit – wurde sich Europa seiner eigenen Identität bewusst. Allerdings wird bei der Betrachtung der unterschiedlichen Ausprägung und Verbreitung des Europagedankens im Lauf der Jahrhunderte auch sichtbar, dass der Wunsch nach einer europäischen Einigung und auch die Chancen hierfür nach Zeiten verheerender europäischer Kriege und dann, wenn man sich von außen bedroht fühlte, am größten waren. Die Idee einer europäischen Einigung und die Hoffnung auf stabilen Frieden und Wohlstand sind immer auf das Engste miteinander verbunden.

Die Referentin zeigte auf, dass sich in der europäischen Geschichte durchgängig Bauelemente für die Errichtung des „europäischen Hauses“ finden, auch wenn sie durch das enge nationalstaatliche Denken der beiden letzten Jahrhunderte teilweise verschüttet waren.

Viel Beifall gab es für die Referentin und ihren interessanten Vortrag und KDFB-Vorsitzende Magdalena Krause überreichte ein kleines Präsent. Am Ende lud die Vorsitzende ein zur Bezirkswallfahrt am 5. Juli nach Hart.
   

KDFB-Vorsitzende Magdalena Krause (re.) überreichte zum Dank
ein kleines Präsent an die Referentin Irmgard Herzog-Deutscher

   
   

 

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