Sanierung von St. Stephanus ist abgeschlossen

Erster Gottesdienst in der Kirche in Zaitzkofen nach fast zwei Jahren
   

Nach der umfangreichen Außensanierung im letzten Jahr stehen nun die Arbeiten bei der Innensanierung der Filialkirche in Zaitzkofen kurz vor dem Abschluss. Der erste Gottesdienst soll am 10. Dezember gefeiert werden.

Über den Umfang und vor allem über die Ergebnisse der getätigten Maßnahmen informierte Architekt Robert Reif von der Architektenpartnerschaft Nadler-Sperk-Reif aus Landshut bei einem Ortstermin in der St.-Stephanus-Kirche. Dazu waren Pfarrer Joseph Vattathara, Kirchenpfleger Georg Angerer und die Kirchenverwaltungsmitglieder Anton Eibl, Christian Korber und Alfons Keck gekommen.

   

Architekt Robert Reif (4. von links) und Kirchenmaler Johann Ertlmeier (4. von rechts) erklärten Pfarrer Vattathara (2. von links), Kirchenpfleger Georg Angerer (3. von links) sowie den Kirchenverwaltungsmitgliedern (von rechts) Anton Eibl, Alfons Keck und Christian Korber die getätigten Sanierungsarbeiten. Mit im Bild links Tanja Seidlmeier vom Architekturbüro.

   

Nachdem die Außenrenovierung schon eine aufwendige Stützkonstruktion für die Kirchendecke erforderte, um Schäden an dieser und an ihren Gemälden zu vermeiden, war für die Arbeiten im Inneren ein Raumgerüst zur Bearbeitung aller Wand- und Deckenflächen nötig. Der Sockelputz musste umlaufend entfernt und neu aufgezogen sowie die Kalkfassung der Wände erneuert werden. Die Deckengemälde wurden restauriert und die Kunstausstattung gereinigt und konserviert.

Das kleine Kirchlein von Zaitzkofen wirkt für den Betrachter schlicht und einfach, dennoch verstecken sich hier ein paar kleine Schätze. So beispielsweise eine Schutzmantel-Madonna, die in die Spätgotik (Zeit von etwa 1430 bis 1500) datiert ist. Wie sie in die Kirche kam ist ebenso unbekannt wie das genaue Schaffungsjahr und der Künstler. Fachleute gehen davon aus, dass die Figur eine Stiftung oder Schenkung aus reichen Kreisen ist.

   

Der Sockelputz musste umlaufend entfernt und neu aufgezogen werden.

   

Aufgrund ihrer zahlreichen Feinheiten war die Konservierung schon eine Herausforderung für die Kirchenmaler. Alle Holzoberflächen in der Kirche und in der Sakristei wurden überarbeitet und farblich abgestimmt. Beim Kirchengestühl könnte man meinen, es sei neu. Hier wurde das Gestühlpodest vom Wandfuß abgerückt und dazwischen Solnhofener Platten eingebracht. Auf der Empore ist der Boden neu gemacht und die vom Holzwurm befallene Tragkonstruktion behandelt worden. Der Handlauf an der Treppe zur Empore wurde erhöht.

   

Die Wände und das Kirchengestühl erstrahlen in neuem Glanz.

   

Mit der Restaurierung des Gehäuses und der Neuintonation wurde auch an der Orgel Hand angelegt. In der Sakristei sind nun Solnhofener Platten als Bodenbelag, der PVC-Boden wurde herausgerissen und die Sakristei-Möbel sind neu. Aber auch an der Technik wurde gefeilt. Neben der Restaurierung der Fenstereisen wurden Lüftungsmotore an den Fenstern montiert. Die gesamte Elektroinstallation ist nun auf VDE-gerechten Standard gesetzt und die Stromschienen mit Leuchten zum Altar sind ebenso erneuert wie die Beschallungstechnik mit Mikrofonen, Verstärker und Lautsprecher.

Erhalten wurden die Sitzbank-Heizkörperelemente, wobei die Steuerung dafür erneuert und zwischen Elementen und Holzgestühl Isolationsplatten eingebaut wurden. Alle sichtbaren Steinoberflächen wurden gesäubert, die beiden vor dem Kircheneingang stehenden Epitaphe (Gedenktafeln mit Inschrift für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand oder einem Pfeiler) total überarbeitet und mit neuem Sockel versehen.

   

Aufgrund ihrer zahlreichen Feinheiten war die Konservierung der Schutzmantel-Madonna schon eine Herausforderung für Kirchenmaler Stanislaus Stawinski.

   

Die Kosten für diese Innensanierung lagen laut Kostenberechnung bei 445.000 Euro. Zuschüsse kommen 50 Prozent von der Diözese, 20.000 Euro vom Markt Schierling, achteinhalb Prozent von der Bayerischen Landesstiftung und fünf Prozent vom Bezirk. Damit verbleiben 142.425 Euro, die aus Eigenmitteln der Kirchengemeinde getätigt werden müssen. Dieser Kostenplan konnte laut Architekturbüro und Kirchenverwaltung eingehalten werden. Der erste Gottesdienst nach fast zwei Jahren soll am 10. Dezember stattfinden. Ob oder wie das Patrozinium am 26. Dezember sowie die Neusegnung gefeiert werden können, steht nicht fest und ist von der Entwicklung der Corona-Pandemie abhängig.

   

Die vorm Kircheingang stehenden Epitaphe wurden komplett überarbeitet.

   


<<  ZURÜCK  << Text und Fotos: Robert Beck / Laber−Zeitung >>  STARTSEITE  <<