Ballons, Masken und „Narren Gottes“

Beim Familiengottesdienst trat ein Clown auf – Predigt in gereimter Form
   

Wenn ein Clown durch die Kirche rennt, maskierte Menschen die Kirchenbänke füllen, der Altarraum mit Ballons und Masken geschmückt ist, die Fürbitten und die Predigt in Versform gehalten werden, dann ist wieder Faschings-Familien-Gottesdienst.

Zum Thema „Narren Gottes“ folgten Kinder und auch Erwachsene am Faschingssonntag der Einladung, geschminkt oder maskiert in die Pfarrkirche zu kommen. Noch an der Kirchentüre konnten sich Besucher von Veronika Beck eine rote Nase malen lassen. „Wir dürfen mit unseren Wünschen und Träumen zu Jesus kommen“, versicherte Pfarrer Justine Chakkiath. Den Gottesdienst hatte wieder der Arbeitskreis Familiengottesdienst mit vorbereitet.

   

„Für ein schönes Foto stehen bleiben und laut lachen“, forderte der Pfarrer die Maskierten auf.

   

„Die Ideen sind von Jesus“
Das Wort: „Wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die linke hin“, wurde in einer Narrenszene dargestellt. Der Clown (Rita Heiß) rannte mit roter Nase lustig pfeifend und mit einem Ball jonglierend zum Altar. Einer (Gudrun Ludsteck), der vom Clown geärgert wurde, fing an zu schimpfen und versetzte ihm eine Ohrfeige. Der Clown aber zeigte lächelnd auf seine andere Wange und warf seinem wütenden Gegenüber den Ball zu. Jetzt lachten beide und spielten vergnügt miteinander.

   

   

„Wer war hier der wirklich Starke?“, fragte die Sprecherin (Helene Schmauser). „Der Clown hat Frieden gestiftet, er braucht keine Gewalt“, erkannten die Kinder. Der Clown sagte, dass er die Ideen dafür von Jesus habe, „sie sind in der Bibel aufgeschrieben.“

   

   

Auch Pfarrer Chakkiath setzte sich zur Predigt eine Kappe auf und trug sie in Versen vor. Seit einem halben Jahr ist er jetzt in der Pfarrei. „Im September kam ich hier an. Mal abwarten, ob der junge Pfarrer auch etwas kann“, hätten sich viele gefragt. „Trinkt er auch einmal ein Bier, wie lange dauert die Predigt, wie lange bleibt er hier?“, reimte er. Er versprach, er werde hier sein Bestes geben, und „wenn was ist, kann man auch mit mir reden“. Die Sonntagsmessen er meist in den Pfarrkirchen halten muss, das sorgte bei Vielen schon für Verdruss. Die Filialen kämen am Samstagabend dran, er hofft, dass er es so recht machen kann. „Anfangs machte ich Kennenlern-Fahrten und landete auch ich im Eggmühler Kindergarten. Bei den Kindern kam ich sehr gut an. Was man mit Gummibärchen alles bewirken kann.“

   

   

Er fände es schön, wenn noch mehr Kinder mit ihm am Altar stehen würden, um als Ministranten den Dienst zu versehen. Einen Reim widmete er auch den Familien: „Riesig würde es mich freuen, wenn junge Familien den Gottesdienst nicht scheuen.“ Für ihn als Gottes Diener auf Erden, könne es alleine kaum etwas werden. „Lassen wir gemeinsam etwas entstehen und zusammen den Weg gehen. Helau!“

   

   

Nicht meckern, sondern aktiv etwas verändern, war auch der Kern der Botschaft einer sonntäglichen Wirtshausmeckerei, die Renathe Brattinger vortrug. Predigt, Orgel und Chorgesang seien nicht sonderlich gelungen gewesen, meinte der Nörgler. „Der Gottesdienst wird schön und gut, wenn jeder Kirchgänger das Seine tut“, sagte einer, der zu nehmen und zu geben weiß. Alle Kinder durften einen Luftballon mit nach Hause nehmen.

   

   

Kleinkinder-Gottesdienst
Für die Jüngsten der Pfarrei gestalteten Maria Ebener und Christina Hemauer zeitgleich im Dorfgemeinschaftshaus einen Wortgottesdienst zum Fasching mit Luftschlangen, Luftballons, Masken und Liedern. Jedes der 15 Kinder durfte eine Maske zum Ausmalen mitnehmen. Nach dem „Vater unser“ machten sie sich mit den Eltern auf den Weg zur Pfarrkirche.

   

   

Pfarrer Chakkiath dankte am Ende des Gottesdienstes allen Helfern für die aufwändige Vorbereitung und die gelungene Gestaltung. Er freute sich über das Gitarrenspiel von Gerda Rittner. Die Gläubigen dankten mit Beifall dafür.

   

   


<<  ZURÜCK  << Text und Fotos: Marianne Schmid // Laber−Zeitung >>  STARTSEITE  <<

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   


<<  ZURÜCK  << Fotos: Angelina Straubinger >>  STARTSEITE  <<