Am Vortag von Mariä Himmelfahrt wurden in Eggmühl heuer wieder Kräuterbüschel gebunden. Dieser alte christliche Brauch geht auf die Marienlegende zurück, und den duftenden Büscherln werden Heilkräfte nachgesagt, die man sich seit Jahrhunderten zunutze macht. Die getrockneten Kräuter sollen das Haus und seine Bewohner vor Unheil und Krankheiten schützen. Die Büscherl bestehen traditionell aus einer festen Anzahl verschiedener Kräuter, oft sieben, neun oder zwölf, wobei jede Pflanze ihre eigene symbolische Bedeutung hat. So stehen beispielsweise das Johanniskraut für Schutz vor Blitzeinschlag und bösen Geistern, die Kamille als Symbol für Wohlstand, Glück und Liebe, die Königskerze für Kraft, Stärke, Schutz und Segen und der Thymian für Mut und Tapferkeit. Getreideähren werden ebenfalls hinzugefügt, um den Dank für die Ernte und die Bitte um das tägliche Brot zu symbolisieren. |
Neun Frauen aus Eggmühl und Unterdeggenbach haben sich zum Binden der wohlduftenden Büscherl getroffen. Der Erlös des Verkaufs wird für den Schmuck in der Kirche verwendet. |
Am Tag vor Mariä Himmelfahrt trafen sich neun Frauen aus Eggmühl und Unterdeggenbach bei Initiatorin Rosemarie Brattinger im Garten, um die duftenden Buschen zu binden. Aufgrund der Tageshitze fand das Binden in der schattigen Garage statt. An den Tischen wurde geschnitten, gebunden, und sich über die Kräuter und ihre Wirkung und auch anderen Themen ausgetauscht. Aus dem gesammelten und angelieferten Material, man hatte um Spenden von Kräutern aufgerufen, die reichlich gegeben wurden, konnten so über 80 Buschen gebunden werden, die allesamt ein Unikat darstellen, denn jede Frau hatte so ihre eigene Kreation zum Binden. Gemeinsam die heilige Messe gefeiert |
<< ZURÜCK << | Text und Foto: Robert Beck // Laber−Zeitung | >> STARTSEITE << |