Für Frieden, Freiheit und Wachsamkeit

Gedenken an die Toten und das Leid durch die Schlacht von Eggmühl am Löwendenkmal
   

Auch heuer gedachte die Reservistenkameradschaft Königlich Bairisches 4. Linien Infanterieregiment zusammen mit dem Markt Schierling mit einer Kranzniederlegung am Eggmühler Löwendenkmal der Toten, Verletzten und dem Leid der Bevölkerung in der Region durch die Kampfhandlungen und Folgen der Schlacht bei Eggmühl, die sich am 22. April zum 216. Male jährte.

Kurz vor 14 Uhr marschierte die Darstellergruppe unter dem Kommando von Feldwebel Thomas Vogt am Mahnmal der Schlacht, dem Eggmühler Löwen, auf, um Kränze des Regiments und des Marktes zusammen mit Bürgermeister Christian Kiendl niederzulegen. Etwa 20 interessierte Bürger weilten der Zeremonie bei, auch der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Pinkofen-Unterlaichling, Justine Chakkiath, war unter den Gästen.

   

Der bronzene Löwe sitzt auf einem hohen Sockel aus Muschelkalk und blickt auf das Schlachtfeld: Mahnwache, Geistlichkeit und Bürgermeister am Denkmal nach der Kranzniederlegung.

   

216. Jahrestag der Schlacht
Die flankierenden Fahnen am Denkmal waren aufgrund des Todes von Papst Franziskus auf Halbmast gesetzt. Der Geistliche sprach ein Segensgebet für die Seelen der in der Schlacht umgekommenen Menschen und das Mahnmal. „Lass diesen Ort ein Zeichen der Hoffnung sein, dass Opfer nicht vergeblich sind, dass Friede wächst aus der Akte der Vergangenheit. Umschließe uns mit deinem Geist, dass wir wachen mit klarem Herzen, dass wir streiten nur für das Recht und dass wir dienen im Licht deiner Wahrheit“, sagte Pfarrer Justin. Der Bürgermeister erinnerte an die vielen Toten und Verletzten der Schlacht vor 216 Jahren und das große Leid für die Zivilbevölkerung.

Das Erinnern hochhalten
„Mit dieser Trauerfeier zeigen wir auch nach außen, dass wir das Erinnern hochhalten. Wir werben damit für Frieden und Freiheit und auch für Wachsamkeit.“ Man schaue nur auf aktuelle Geschehnisse, wie da hantiert, argumentiert und auch gelogen werde. Mann müsse wachsam sein in Bezug auf die Demokratie, die auch Schwächen habe, es aber keine bessere Staatsform gäbe, sagte Kiendl.

Abschließend erklang zum stillen Gedenken „Ich hatt' einen Kameraden“, intoniert als Trompetensolo von Vincent Reif.

   
Aus der Regimentsgeschichte

Das Königlich Bairische 4. Linien Infanterieregiment wurde am 14. März 1706 in Italien aufgestellt. Die ersten Stammtruppen wurden aus den bayerischen Gefangenen aus den Gefängnissen von Pavia, Cremona und Alessandria und aus Überläufern sowie Landeskindern unter französischem Sold von Brigadier Joseph de St. Jure Chevalier de Mercy rekrutiert. Es bestand aus zwei Bataillonen zu je sechs Kompanien und war in Alessandria sowie in Vienne untergebracht. Zahlreiche Kriegseinsätze, Unterstellungsverhältnisse und Inhaberwechsel folgten.

1716 kam das Regiment unter Oberst Freiherr von Lerchenfeld nach Bayern zurück, er wurde am 19. Mai 1716 zum Inhaber des Regiments ernannt. Die Garnison des Regiments wurde Amberg, die einzelnen Teileinheiten in Nabburg, Hirschau, Eschenbach, Grafenwöhr, Kirchenthumbach, Rötz und Kemnath stationiert. Die Bezeichnung 4. Linien-Infanterie-Regiment erhielt die Truppe im Jahre 1804, als Generalfeldzeugmeister Joseph Ferdinand Maria Graf von Salern zum Inhaber ernannt wurde.

Im Krieg gegen Preußen (1806/07) war das Regiment der 2. Brigade (Generalleutnant von Raglovich) / 1. Division (Generalleutnant von Deroy) unterstellt. Unter denselben Unterstellungsverhältnissen nahm das Regiment am Krieg gegen Österreich teil und verlor während der Schlacht bei Eggmühl am 22. April 1809 einen Mann. Das Jahr wurde für die Truppe dann allerdings bei den Einsätzen auf dem Pass Lueg und der Erstürmung des Berg Isel verlustreicher. 1814 wurde das Regiment in Regensburg stationiert. Nachfolgetruppen in der Neuzeit waren hier die 4. Jägerdivision und die 4. Panzer Grenadier Division.

   


<<  ZURÜCK  << Text und Foto: Robert Beck // Laber−Zeitung >>  STARTSEITE  <<