Mehr als ein halbes Jahrhundert an der Orgel

Pfarrgemeinde verabschiedet den Organisten Bernhard Brattinger, der 53 Jahre die Orgel spielte
   

Gottesdienst und Chortermine standen bei Bernhard Brattinger viele Jahre an erster Stelle. Mehr als ein halbes Jahrhundert stellte er sich als Organist und einige Jahre auch als Chorleiter in den Dienst der Pfarrei, nun will er kürzer treten. Beim Vorabendgottesdienst zu Allerheiligen spielte er ein letztes Mal in der Nikolauskirche in Pinkofen die Orgel, 1967 begann er seine Laufbahn als Organist in der Eggmühler Kirche.

   

Bernhard Brattinger (Mitte) spielte ein letztes Mal in der Nikolauskirche die Orgel. Für mehr als ein halbes Jahrhundert Dienst in der Pfarrei dankten ihm Pfarrer Joseph Vattathara und Pfarrgemeindesprecherin Gisela Strohmeier.

   

Pater Joseph Vattathara respektiert diese Entscheidung und dankte namens der Pfarrgemeinde für 53 Jahre Orgeldienst mit einem aufrichtigen „Vergelt’s Gott“. „Die Art und Weise, wie Sie gespielt haben, ist immer berührend und besinnlich gewesen. Man hatte den Eindruck, dass das Instrument ihre große Leidenschaft ist“, sagte er. „Für die Pfarrangehörigen ist es schwer vollstellbar, dass Sie nun nicht mehr an der Orgel sitzen.“

Bernhard Brattinger half auch bei der Vorbereitung der Erstkommunion und beim Pfarrfest. „Wir werden diese Musik vermissen“, sagte der Pfarrer und überreichte eine Urkunde des Bischofs mit Ehrennadel. Erleichtert darf man in Unterdeggenbach und im Seniorenheim sein: Dort macht Brattinger weiter.

   

Außer Pfarrer Joseph Vattathara und Pfarrgemeindesprecherin Gisela Strohmeier dankten Bernhard Brattinger auch die Mitglieder der Kirchenverwaltungen der Pfarrei Pinkofen.

   

Im Namen des Pfarrgemeinderates und aller Kirchenverwaltungen der Pfarrei Pinkofen dankte auch Sprecherin Gisela Strohmeier. Bernhard Brattinger habe seine Aufgaben als Organist und Chorleiter stets pflichtbewusst und verantwortungsvoll wahrgenommen und wurde von der Familie, insbesondere von seiner Frau Renate, stets dabei unterstützt. So mancher Sonntagsausflug und Urlaub wurde nach den Gottesdiensten ausgerichtet.

Für seine andere große Leidenschaft, das Fahrradfahren, werde ihm von jetzt an mehr Zeit bleiben. Damit er sich nicht zu sehr abstrampeln muss, soll ein Zuschuss für ein E-Bike helfen. „Zuviel des Lobes“, meinte Brattinger selbst. Er lüftete erstmals das Geheimnis um seine Schulnote im Fach Musik. Eine glatte fünf sei das gewesen. Deshalb könne es seiner Meinung nach nur aufwärts gehen.

   
>> Wortlaut der Ansprache von Pfarrer Joseph Vattathara

   


<<  ZURÜCK  << Text und Fotos: Marianne Schmid >>  STARTSEITE  <<